Der neueste Film des vielfach preisgekrönten Tübinger Filmemachers Marcus Attila Vetter, „Herz von Jenin„, ist ein herzerweichender Dokumentarfilm, der bestimmt viele Auszeichnungen erhalten wird, gerade weil er perfekt ins politisch korrekte Bild passt: Ein einseitiges propagandistisches Machwerk, dazu geeignet, beim deutschen Publikum antijüdische Gefühle zu schüren.

Der Deutsche Marcus Vetter bringt das ganz große, herzerweichende, Palästina-romantische, Antisemitismus-Gefühl ins Kino. „Authentischer“ als Hollywood, und technisch viel perfekter als original Pallywood-Produktionen.

Ulrich W. Sahm schreibt über Kritikers Lieblingsstreifen auf n-tv:

Die einzigen im Film vorkommenden Juden sind die Levinsons, eine aus Amerika eingewanderte ultraorthodoxe Familie, deren Tochter Menucha eine Organspende erhielt. Der Vater macht im Film zunächst üble rassistische Äußerungen gegen Araber, für die er sich später entschuldigt. Dann sieht man ihn als unbeholfenen Gastgeber beim Besuch von Khatib. Ohne Kontext wird auch noch ein ausgeflippter orthodoxer Jude gezeigt, der zu lauter Musik auf offener Straße herumtanzt. Weder die Piloten des Helikopters noch die jüdischen Ärzte, die versuchten, Ahmads Leben zu retten, mutmaßlich ganz „normale“ Israelis, noch der heutige Ministerpräsident Olmert, der Khatib damals anrief, um sich für die Organspende zu bedanken, kommen im Film vor. Ansonsten sind Juden in dem Film nur Soldaten oder vermeintliche „Nudisten“ am nicht gezeigten Strand des Toten Meeres, wo vor allem Deutsche eine Sonnenkur gegen ihre Psoriasiskrankheit machen.

Beim Empfang nach der Uraufführung behauptet Vetter, dass außer den rassistischen Levinsons keine „normalen“ Israelis mit der Geschichte befasst gewesen wären, was nachweislich falsch ist.

Vetter hat ein gutes Recht, den Vater des toten Ahmad, Ismail Khatib, zum Helden seines Films zu erheben. Doch warum unterschlägt Vetter Sprüche der Mutter Abla, die ihre Zustimmung zur Organspende auch als „Rache“ und „Teil des palästinensischen Widerstandes“ bezeichnet hatte. Und unerwähnt bleiben die viel häufigeren Fälle jüdischer Organspenden ermordeter Soldaten und Terroropfer an Palästinenser, „weil die nicht Teil meiner Geschichte waren“, wie Vetter gesteht. Ist es wirklich nur „sexy“, wenn Palästinenser für Juden spenden, während es „keine Story“ ist, wenn Juden für Palästinenser spenden?

Wegen der Auslassungen und der einseitigen Darstellung, als gäbe es in Israel nur verrückte orthodoxe Juden, Nudisten oder Soldaten, während allein Araber „Menschen“ sind, verdient dieser gut und einfühlsam gedrehte Doku-Film keine Preise, sondern ernsthafte Rügen wegen unerträglicher subtiler Propaganda. Vetter muss vorgeworfen werden, nicht einmal den Versuch einer Ausgewogenheit in diesem emotional aufgeladenen Konflikt gemacht zu haben. Mal wieder dient eine aufrichtige Friedensbotschaft dazu, Hass zu schüren.

Die Story:

Im November 2005 hatten israelische Soldaten den Befehl, auf jeden bewaffneten Palästinenser in Jenin im Westjordanland zu schießen. An der sogenannten „Pferdekreuzung“ gesellte sich der 12 Jahre alte Ahmad während eines Feuerwechsels zu einer Gruppe palästinensischer Kämpfer, so Presseberichte von damals. Er schwenkte eine Uzi-Maschinenpistole aus Plastik. Die Soldaten gingen kein Risiko ein und schossen aus 300 Metern Entfernung auf den Jungen. Der wird schwer verletzt ins Krankenhaus von Jenin getragen. Ein Onkel aus Umm el Fachem in Israel lässt seine Beziehungen spielen. Ein Helikopter der israelischen Armee fliegt den palästinensischen Jungen nach Haifa ins Rambam-Hospital. Nachdem jüdische Ärzte erst versuchten, Ahmad zu retten und zwei Tage später den klinischen Tod des Jungen feststellten, erklärt sich Vater Ismail Khatib bereit, dessen Organe, darunter auch das Herz, zu spenden. So rettet er das Leben eines drusischen Mädchens, eines Beduinenjungen, der Tochter ultraorthodoxer Juden und anderer Israelis, die nicht gefilmt werden wollten.

Die gängige Meinung zur voran gegangenen Geschichte:

Die Israelis haben 3. April 2002 im Flüchtlingslager Jenin ein Massaker veranstaltet, bei dem es gemäß palästinensischen Angaben 500-3000 tote Palästinenser gegeben haben soll.

Die Fakten:

In “suiciders capital“ Jenin hatten sich radikal-islamische palästinensische „Widerstandskämpfer“ in Wohnhäusern verschanzt. Bei einem Häuserkampf kamen 52 Palästinenser (31 bewaffnete Kämpfer und 22 als „menschliche Schutzschilde“ missbrauchte Zivilisten) sowie 23 israelische Soldaten ums Leben.

» Hintergrundinformationen zu Jenin Finden Sie hier und hier.

» Vetters Antwort auf U.W. Sahm.

» Trailer zum Film:

[flash http://www.eikon-film.de/uploads/pics/The_Heart_Of_Jenin_Small.flv]

(Spürnase: Weiterdenker)

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18 KOMMENTARE

  1. Auf der Gasse herrscht Krieg und der gibt seinem Sohn ein paar Groschen und sagt: „Geh spielen mit deiner Plastik-Uzi.“

  2. „Ich kann Sie, wie gesagt, verstehen. Ich möchte abschließend sagen, dass wir alles getan haben, um die Levinsons als Menschen darzustellen“

    Da bleibt mir die Spucke weg!

  3. So geschieht unterschwellige Manipulation.

    Da lobe ich mir die klaren Worte aus dem Beitrag, die deutlich Stellung beziehen zum Film.

  4. Propaganda-Film.
    Nein Danke.
    Ein Dokumentarfilm sollte schon bei der Wahrheit bleiben.

  5. Eine Koproduktion der EIKON Media mit EIKON Südwest, Mozer Films /Tel Aviv und dem SWR Baden-Baden. Gefördert von der MFG.

    http://www.eikon-film.de/Synopsis.657.0.html

    Das propagandistische Machwerk „Herz von Jenin“ ist in Koproduktion mit einer Filmgesellschaft aus Tel Aviv entstanden. Offensichtlich haben nicht nur wir große Probleme mit linken Gutmenschen, sondern auch die Israelis. Und radikale Antizionisten, die im Nahost-Konflikt ohne Einschränkungen auf Seiten der Araber stehen, verfügen auch in Israel über großen Einfluß.

  6. Ich habe ein Interview mit diesem Vetter im SWR gesehen anlässlich der Preiskrönung seines Films ‚Mein Vater, der Türke‘. Sein Vater hat als Gastarbeiter eine deutsche Studentin mit dem Filmemacher geschwängert, und Moderator und Vetter haben beinahe angefangen zu weinen, als sie sich gegenseitig versichert haben, welchen grauenhaften Vorurteilen ganz bestimmt der arme Mann von seiten der schwäbischen Familie und überhaupt … ausgesetzt war.

    Erst später wurde beiläufig erwähnt, dass der Türke damals schon längst in der Türkei verheiratet war und zwei Töchter hatte. Kein Wort des Tadels deswegen, auch nicht darüber, dass er später der Studentin vorgeschlagen hat, ihr den Sohn zu schicken und ihn in der Obhut seiner Frau und Schwestern aufwachsen zu lassen, weil er unbedingt einen Sohn brauchte. Schon bei diesem Beitrag konnte ich nur noch staunen über die unverfrorene alleinige Schuldzuweisung an alles, was deutsch war und ist.

  7. Diese Selbstbeweihräucherung der deutschen SendeAnstalten geht mir auf den Senkel. Im September geht’s wieder los. Mich ärgert mehr, daß ich dies zwangsläufig mitfinanziere.

    Jeder Film, der hier in Deutschland ausgezeichnet, beäuge ich äußerst kritisch. Es ist ja eine Auszeichnung, die mich bewegt, jenen Film nicht anzusehen.

  8. Was mich am meisten stört an solchen Streifen ist das sie mich daran erinnern, das ich auf sie mal reingefallen bin!!!

  9. Marcus Attila Vetter (* 1967 in Stuttgart), häufig auch nur Marcus Vetter, ist ein preisgekrönter deutscher Dokumentarfilmer.

    Nach Studien in Worms, Buenos Aires und Madrid (u.a. European Business Management) begann er als Volontär bei der Bavaria Film in München und diplomierte 1994 nach einem Aufbaustudium in Medienwissenschaft/-praxis an der Universität Tübingen. Ab 1994 als freier Redakteur, Autor und Regisseur beim SDR Stuttgart tätig wechselte Vetter 1998 zum SWR Baden-Baden, um dort als freier Dokumentarfilmautor für Kultur und Gesellschaft zu arbeiten.

    Vetters Filme wurden mehrfach bei internationalen und nationalen Festivals ausgezeichnet. Seine autobiografische Filmdokumentation Mein Vater, der Türke (2006) erhielt zum Beispiel den Prix Europa für Dokumentarfilme. Im Juni 2007 kam sein zusammen mit Stefan Tolz gedrehter Dokumentarfilm Traders‘ Dreams, eine globale Reportage über das Phänomen eBay, in die deutschen Kinos.

    Vetter lebt mit seiner Ehefrau und zwei Kindern in Tübingen.

    Keine weiteren Fragen.

  10. @14
    Wer die fundamentalen Unterschiede zwischen Judentum und Christentum gegenüber den Muslimen nicht sieht, dem ist schwerlich zu helfen.

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